Der Wolf!

Der Wolf war in Deutschland seit fast 150 Jahren bis auf einzelne Exemplare nicht mehr anwesend. Bis Anfang des neuen Jahrtausends, die ersten Wölfe in Sachsen von selbst zugewandert waren und daraufhin die ersten Rudel bildeten.

 

Um es vorweg zu nehmen. Die Wölfe in Deutschland sind nicht ausgewildert worden, sondern haben ihren Weg zu uns ganz allein gesucht und gefunden.

 

Eine Auswilderung bezeichnet eine von Menschen inszinierte bewußte Einbringung von Tierarten in Regionen, die schon einen gewissen Zeitraum in einem Gebiet nicht mehr vorhanden waren oder zusätzlich zu bereits ausgesetzten Tieren hinzukommen. Mit dem Unterschied zu der Zuwanderung, das Exemplare meist aus Nachzuchten (Zoos oder Wildgehege) oder durch eingefangene Tiere aus der Wildnis verwendet wurden (Beispiel Yellowstone, USA).

 

Es handelt sich bei den Wölfen in Deutschland auch nicht um Hybriden. Alle Wölfe in Deutschland sind Wölfe der Art Grauwolf (Canis Lupus). Dies wurde von anerkannten Instituten per Genanalyse eindeutig nachgewiesen.

 

Der Wolf ist ein hochintelligenter Beutegreifer (Predator), der in sehr sozialen Famlienverbänden (Rudeln) lebt. Er ist territorial und verteidigt sein Territorium gegen andere Wölfe. Entscheidend für die Territoriumsgröße sind das Nahrungsangebot und die Möglichkeit seine Welpen möglichst ungestört aufziehen zu können (weiteres siehe Biologie/Verhalten). Ein Territorium kann auch nicht von „unendlich vielen“ Wölfen bewohnt werden. Dies wird unter anderem durch das Abwandern der ein- bis zweijährigen Jungwölfe erreicht, die sich ein neues Gebiet suchen. Weiterhin minimieren etliche Gefahren den Bestand der Wölfe.

 

Der Wolf ist vielfältigen Gefahren ausgesetzt. Dies reicht von Krankheiten, hoher Sterblichkeit in den ersten zwei Jahren, Tod durch Verkehrsunfälle bis hin zu illegaler Verfolgung und Tötung. Mittlerweile besteht auch für einzelne Exemplare die Gefahr einer Tötung durch Behörden.

 

Dennoch breitet sich der Wolf in Deutschland aus. Etwaige Zahlenspiele um den potentiellen Bestand des Wolfes in Deutschland vernachlässigen sehr oft seine biologischen und ökologischen Belange. Zum Beispiel sind das Nahrungsangebot und der Aufbau des Biotopes grundsätzlich für eine Zuwanderung von Wölfen entscheidend. Das heißt im wesentlichen, nicht jedes Gebiet erfüllt die Ansprüche des Wolfes und wird dann auch nicht als Territorium festgelegt. Daher erübrigen sich Szenarien über potentielle Gebiete, die rein als Fläche gesehen, dem Wolf als Lebensraum zur Verfügung stehen könnten und somit erst recht Zahlenspiele über Obergrenzen und Bestandeshöhen. Letztendlich entscheidet der Wolf ganz allein, wo er leben kann und will. 

 

Der Wolf ist nicht an eine Wildnis gebunden. Er kommt auch sehr gut mit der vom Menschen veränderten Landschaft zurecht („Kulturlandschaft“), wenn die oben genannten Bedingungen vorhanden sind.

 

 

Infos des W-I-S-Z-V

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