Nahrung und Krankheiten

Der Wolf

 

 

Nahrung und Krankheiten

 

 

Nahrung

 

Ein Wolf benötigt pro Tag ca. 2-3 kg Fleisch. Er kann aber auch mal einige Tage oder mal eine Woche (eventuell sogar noch länger) keine Nahrung zu sich nehmen.

 

Kotproben der Wölfe aus der Lausitz wurden analysiert und daraus ergibt sich dann folgende Nahrungszusammensetzung (laut Analyse des Senckenbergmuseum für Naturkunde, Görlitz) bis 2012, sie besteht aus:

 

Reh                                     52,60 %

Rothirsch                            21,90 %

Wildschwein                       18,28 %

Mufflon                                  0,64 %

Damhirsch                            1,92 %

Hasenartige                          3,90 %

Mittelgroße Säuger               0,20 %

Haustiere                              0,75 %

Vögel                                    0,25 %

Fische                                   0,00 %

Früchte                                  0,07 %

 

Quelle:

(Holzapfel M., Kindervater, J., Wagner C. & Ansorge H. (Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz)

 

 

Grundsätzlich gilt. Ein Beutegreifer „rottet“ in der Regel seine Beute nicht aus. Das Fortpflanzungsverhalten des Beutegreifers (hier Wolf) richtet sich primär nach dem Nahrungsangebot. Das Nahrungsangebot bestimmt, neben weiteren Faktoren (z.B. ungestörter Wurfhöhlenbereich), wieviel Junge in einem Jahr geboren werden.

Bevorzugt jagen Wölfe kranke, alte und junge Beutetiere. Der Wolf jagt effizient, d.h. die Beute, die am leichtesten zu erbeuten ist, wird bevorzugt. Jede unnötige Energieverschwendung führt zur potentiellen Schwächung des Individuums und soll vermieden werden. Nach bisheriger Erkenntnis, unterscheidet der Wolf in diesem Bezug, nicht zwischen Wild- und Nutztieren.

 

Erlegte Beute, wenn die Wölfe nicht gestört werden und die Beute nicht unmittelbar am Erlegungsort „genutzt“ wird, wird zur Vorratssicherung in sichere Bereiche gezogen (eventuell auch mit Pflanzenmaterial oder Erde zugedeckt), um für einen späteren Zeitpunkt als Nahrungsquelle zu dienen. Auch Aas wird zeitweise als Nahrung verwendet.

 

Wölfe erkennen Krankheiten an toten Tieren und stellen dann die Nutzung dieser für sie selbst potentiell gefährlichen Nahrungsquelle unverzüglich ein (ob selbst erlegt oder tot gefundenes Wild) oder nutzen sie erst gar nicht.

 

Hinzu kommt das zum Beispiel das Reh, im Gegensatz zu Rothirschen, ein sogenannter „Schlüpfertyp“ (nach vorne gebeugte Körperhaltung), angepaßt an den Lebensraum Waldrand, nur zu kurzen Fluchten in der Lage ist. Bedingt durch die sogenannte, durch den Menschen gestaltete Natur, als "Kulturlandschaft", findet das Reh optimale Lebensbedingungen vor. So ist eine erfolgreiche Flucht vor dem Wolf (ausdauernder Langstreckenjäger) nur sehr schwer möglich. Da das Reh in großer Anzahl in Deutschland vorkommt, gehört es zu der Hauptbeute des Wolfes.

 

Gerade im Winter, wenn die Beutetiere des Wolfes durch die Witterung und die schlechteren Nahrungsverhältnisse geschwächt sein können (natürliche Auslese), ermöglicht es dem Wolf, Wild zu leichter zu erbeuten und somit den Winter gut zu überstehen.

 

Beeinflusst wird die Rudelstärke auch durch eine hohe Welpen- und Jungwolfsterblichkeit (hohe Sterblichkeitsrate in den ersten zwei Jahren), bedingt durch Krankheiten und andere Einwirkungen (Verkehrsunfälle, Auseinandersetzungen mit anderen Wölfen, illegale Tötungen, Vergiftungen, Verhungern der Welpen durch Ausfall eines oder beider Elterntiere(s), usw.), 

 

Krankheiten

 

Wölfe können fast alle Krankheiten bekommen wie unsere Hunde. Das reicht von Tollwut, Staupe, Hunde, bis zur Räude, etc. Es besteht eine hohe Sterblichkeit bei Jungtieren.

 

Zur Zeit ist Deutschland als Tollwutfrei gemeldet.

 

Infos des W-I-S-Z-V

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