Zuerst erfolgt eine Beschreibung der Inhalte des Artikels (nicht der Originaltext !), in der Oldenburgischen Volkszeitung, zum besseren Verständnis für den interessierten Leser.
Unterhalb der Beschreibung folgt dann der Originalleserbrief (mit pdf Datei zum kostenlosen Download), der an die Zeitung, am 13.05.2019, gesendet wurde.
Es bleibt abzuwarten, ob der Leserbrief überhaupt veröffentlicht wird.
Inhalte des Artikels,
„Raubtier sorgt für Mahnwache in Hemmelte“, in der Oldenburgischen Volkszeitung, vom 13.05.2019 – Einheitliches Wolfsmanagement gefordert
In dem Artikel stellt Jürgen Göttke Krogmann dar, das die Sorgen berechtigt seien und der Räuber sich zu schnell vermehrt.
Der Wolf würde die Weidetierhaltung in Deutschland gefährden. Das nimmt das „Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement“ an. Das Landvolk unterstützt dieses Bündnis und hat zu Mahnwachen aufgerufen.
In Hemmelte kamen 30 Tierhalter, Landwirte und Jäger zusammen.
Den Schäfern ist es jetzt genug. Weitere tote Tiere, das Leid das damit verbunden ist, wollen sie nicht länger akzeptieren .
Von Göttke-Krogmann sieht auch die Kulturlandschaft durch die nicht kontrollierte Vermehrung des Wolfes gefährdet.
Es gehe auch um den Erhalt der Biodervisität.
Der Wolf wäre die Ursache dafür, das Hobbyhalter die Schafe nicht mehr aus Spaß halten können. Zudem gäbe es um Goldenstedt keine Hobbyzüchter mehr.
1000 Wölfe gebe es zur Zeit in Deutschland. Bis zum Jahr 2030 würde sich der Bestand an Wölfen verzehnfachen, wenn er nicht reguliert werden würde.
Ausrotten wollen sie den Wolf aber nicht.
Er (Göttke-Krogmann) sieht ein Wahnsinnschaos eintretten, wenn man den Wolf sich selbst überlässt.
Das Aktionsbündnis fordert deshalb ein bundesweit einheitliches Wolfsmanagement.
Die Länder sollen das Problem nicht alleine regeln.
Sie fordern die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht und das Jäger die Abschüsse von Wölfen vornehmen sollen.
Insbesondere sollen wandernde Wölfe geschossen werden, wenn sie auffällig sind.
Einer bei der Mahnwache anwesender Schäfer glaubt nicht einen effektiven Schutz vor dem Wolf.
Die Kosten für neue Zäune und Herdenschutzhunde seien für viele Schäfer einfach zu hoch.
Alle möchten das die Schafe auf der Weide gehalten werden und nicht nur im Stall stehen.
Darum müssen sie auch den bekämpfen dürfen, der ihnen das verhindert.
Leserbrief
von Jan Olsson,
abgesendet an die Oldenburgische Volkszeitung am 13.05.2019,
zum Artikel „Raubtier sorgt für Mahnwache in Hemmelte“, in der Oldenburgischen Volkszeitung, vom 13.05.2019 – Einheitliches Wolfsmanagement gefordert
Dafür das sich ein Beutegreifer vermehrt, ist Voraussetzung, daß er geeignete Territorien findet, die seine Grundbedürfnisse erfüllen, wie ausreichend Beute und ruhige Bereiche zur Aufzucht seiner Jungen, ist von vorneherein nichts ungewöhnliches.
Nun daraus zu schliessen, das er sich zu schnell vermehrt ist eine Mutmaßung ohne die Grundlagen der Biologie des Wolfes zu kennen und somit falsch.
Nicht der Wolf gefährdet die Weidetierhaltung. Die Probleme für schwindende Woll- und Schaffleischpreise liegen auf einer ganz anderen Ebene begründet.
Die Anzahl der Schafhaltenden Betriebe in Niedersachsen ist in den letzten Jahren sogar gestiegen.
Zudem sind die Zahlen, der durch Wölfe gerissenen Weidetiere im Verhältnis zu den von Menschen zum eigenen Verzehr getöteten Schafe verschwindend gering und kein Grund die Schafhaltung aufzugeben.
Allein in Niedersachsen wurden laut Landesamt für Statistik Niedersachsen in der Pressemitteilung vom 22.04.2016, über 70.000 Schafe pro Jahr geschlachtet.
In Deutschland wurden 2014 fast 1 Millionen Schafe geschlachtet und die meisten davon waren Lämmer (ca. 900.000) bei einem Gesamtbestand von 2,3 Millionen Schafen.
In Niedersachsen gibt es 12.000 Schafhaltungsbetriebe die über einen Gesamtbestand von insgesamt 235.000 Schafen verfügen. Das sind fast 10% der gesamten Schafzucht in Deutschland.
Wer die Verluste und das Leid der vom Wolf gerissenen Schafe beklagt, ohne sie ausreichend zu schützen, macht sich mehr als unglaubwürdig und vor allem schuldig.
Denn jeder Tierhalter ist bereits nach dem Tierschutzgesetz verpflichtet, seine Weidetiere vor Beutegreifern zu schützen.
Das Land Niedersachsen stellt für jeden Betrieb und auch inzwischen für die Hobbyhalter genug Fördermittel zur Verfügung. Für Präventionsmaßnahmen (z.B. Zäune) werden jedes Jahr 30.000 Euro für jeden betroffenen Tierhalter zur Verfügung gestellt. Das heisst es werden 100% für die Anschaffung von z.B. Zäunen bzw. der Kosten übernommen! Weiterhin werden Tierarztkosten und der Wert, der wirklich vom Wolf gerissenen Weidetiere per Billigkeitsleistung vollständig ausgeglichen.
Nur muss man einen Antrag stellen, um diese Leistungen zu erhalten. Nach dem Abschuss des Wolfes rufen, ohne aber in den meisten Fällen etwas für den Schutz seiner Tiere etwas zu tun, ist mehr als fragwürdig.
Nach mehreren Jahren Anwesenheit des Wolfes ist immer noch so gut wie kein Herdenschutz in vielen Bereichen Niedersachsens zu finden.
Die Schafhaltung auf bestimmten ausgesuchten Flächen fördert die Biodiversität. Nur wird von den Gegnern des Wolfes nicht beachtet, das auch der Wolf ein Teil der Artenvielfalt (Biodiversität) ist.
Gesetze müssen auf Bundesebene nicht verändert werden. Das Bundesnaturschutzgesetz und etliche weitere Gesetze regeln jetzt schon völlig ausreichend den Umgang mit streng geschützten Arten.
Eine Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht ist unsinnig und hat keine Wirkung auf ein Abschuss von Wölfen.
Bei der Tierart Wolf handelt sich um eine sehr streng geschützte Tierart mit dem höchstmöglichen Schutzstatus.
Eine Aufnahme ins Jagdrecht bedingt somit eine damit ganzjährige verbundene Schonzeit. Somit ist eine Jagd auf den Wolf nicht möglich.
Zudem wären bei der hohen Anzahl von den kleinparzellierten Jagdrevieren in Deutschland Fehl- und Mehrfachabschüsse vorprogrammiert.
Damit setzt sich jeder Jäger der einen Wolf erschiesst, einer strafrechtlichen Verfolgung aus. Für das illegale Erschiessen eines Wolfes drohen ihm 5 Jahre Haft und eine hohe Geldstrafe. Weiterhin der Verlust des Jagdscheines und weitere wirtschaftliche Folgen (z.B. Verlust des Arbeitsplatzes etc.).
Man kann und soll den Wolf nicht wie einen „Schädling“ bekämpfen.
Bekämpfen muss man unsinnige, fachlich und sachliche völlig falsche Forderungen für einen Abschuss des Wolfes, die jeglicher Grundlage entbehren.
Ein Zusammenleben mit dem Wolf in Frieden ist ohne weiteres möglich, wenn der Mensch endlich das umsetzt, was für den Schutz seiner Tiere zur Verfügung steht.
Mahnfeuer oder Mahnwachen sind da nicht zielführend. Sie erinnern nur an eine ganz dunkle Zeit in Deutschland und wecken ganz andere „Wahnsinnschaosszenarien“.
Jan Olsson